Zweitägige BK-Exkursion der K1 des WGN nach Berlin
Kurz nach fünf war für 15 Schülerinnen und Schüler der K1 sowie zwei Lehrerinnen des Benedikt Maria Werkmeister Gymnasiums Neresheim am 3. Mai 2022 die Nacht zu Ende, denn der Zug ab Nördlingen ging bereits kurz nach ...
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Zweitägige BK-Exkursion der K1 des WGN nach Berlin

Kurz nach fünf war für 15 Schülerinnen und Schüler der K1 sowie zwei Lehrerinnen des Benedikt Maria Werkmeister Gymnasiums Neresheim am 3. Mai 2022 die Nacht zu Ende, denn der Zug ab Nördlingen ging bereits kurz nach sieben. In Berlin angekommen war für uns alles fremd: Die Stadt laut, quirlig und überall Menschen, eine Mitschülerin meinte: „ausgesprochen fordernd“.
Zu Fuß ging es an den großen Sehenswürdigkeiten vorbei: Sitz des Bundestages, Kanzleramt, Reichstagsgebäude, Brandenburger Tor, das wir als noch beeindruckender und kolossaler erlebten als auf Abbildungen, vorbei am Holocaust-Denkmal und der Topografie des Terrors zum Potsdamer Platz mit seinen Mauerresten. Der Verkehr flutete hin und her, von der sonst gewohnten frischen Landluft war nichts zu spüren. In der Nähe des Potsdamer Platzes befand sich unser Hotel. Nach dem Check-In ging es gleich weiter Richtung Spandau, eine halbe Stunde mit verschiedenen S-Bahn-Linien durch die Stadt, viele davon unterirdisch wie eine U-Bahn. Einige hatten das noch nie erlebt. Eine Mitschülerin äußerte: „Besonders beeindruckend war der Einblick in die Stadt in solch einer Größe und deren Infrastruktur sowie die einzigartige Architektur.“
Es ging zum Le Corbusier Haus, das der große Architekt zwischen 1956 und 1958 in die Nähe des Olympiastadions gegen die immer noch herrschende Wohnungsnot nach dem Zweiten Weltkrieg gebaut hatte – eine Stadt in der Stadt – mit 530 Wohnungen auf 17 Stockwerken. Monumental. Wir konnten eine kleine 1-Zimmer-Raum-Wohnung besichtigen und dann eine 23 m lange Wohnung, die einmal quer durch das Gebäude geht und an beiden Enden einen Balkon besitzt. Schon die kleine Wohnung im 5. Geschoss hatte eine sensationelle Aussicht, die große im 8. Stockwerk war überwältigend. Zur einen Seite die Sicht auf viel Grün und im Hintergrund die Skyline von Berlin, zur anderen Seite die Sicht auf den Grunewald. So hatte sich das Le Corbusier vorgestellt: Licht, Luft und viel Grün, wie es die Charta von Athen nach dem Zweiten Weltkrieg forderte. Während der Führung in der Unite l´Habitation / Typ Berlin hatte man Gelegenheit, Kenntnisse über die Architektur zu gewinnen, um später weitere Gebäude auf ganz andere Art und Weise betrachten zu können.
Der Abend gehörte uns. Fünf von uns gingen mit Frau von Bargen und Frau Malter ins Berliner Ensemble, der von Bertolt Brecht gegründeten Bühne, und schauten sich „Die Möwe“ an. Das Theaterstück ist aus dem Vorsprechen der jungen Schauspielerin Nina Michailowna Saretschnaja am Berliner Ensemble hervorgegangen. Es war sehr unterhaltsam, vielseitig und mitreißend. Es glich einer wilden Fahrt durch das Vorsprechen und das Leben einer Schauspielerin: Höhepunkte, Tiefpunkte; schöne, aber auch erschreckende Szenen wechselten einander ab. Danach strahlten die Augen, so beeindruckt waren alle von der Schauspielkunst der Hauptdarstellerin. Eine Mitschülerin rief begeistert: „Jetzt weiß ich, was richtiges Theater ist!“
Wir anderen schauten uns noch einmal in Ruhe ein paar Sehenswürdigkeiten an. Sehr großen Spaß hatten wir in der „Mall of Berlin“, in der es viele verschiedene Läden gab. Dort kauften wir aber fast nur Süßigkeiten (Frau Malter haben die M&Ms scheinbar auch sehr gut geschmeckt). Abends chillten wir in einer Art „Beachbar" an der Spree ...
Am nächsten Tag konnten wir fast ausschlafen, erst um 10 Uhr war der Besuch in der Alten Nationalgalerie angesetzt. Wir hatten ein Werkgespräch über Caspar David Friedrich. Einen ganzen Saal des Museums, das Friedrich Wilhelm IV. hatte erbauen lassen, füllen die Werke C.D. Friedrichs, darunter die beiden berühmten Werke „Der Mönch am Meer“ und „Die Abtei im Eichwald“, beide unlängst restauriert. Die Begeisterung unserer Museumsführerin für die romantische Malerei übertrug sich schnell auf uns. Wir bestaunten die Werke. Danach begaben wir uns noch in die Ausstellung über Paul Gauguin, die den Einfluss des Kolonialismus auf die Kunst des großen Nachimpressionisten zeigte. Es war interessant, allerdings war die Ausstellung recht textlastig.
Danach hatten wir noch genügend Zeit, durch Berlin zu ziehen. Wir schlenderten am Berliner Dom und dem Roten Rathaus vorbei zum gigantischen Berliner Fernsehturm, besichtigten den Alexanderplatz, auf welchem man die berühmte Weltzeituhr bewundern konnte, um im Shoppingglück „Alexa“ an der Spree zu landen. Ganz Berlin besteht aus unglaublichen und vor allem vielen Highlights, welche für uns alle sehr eindrucksvoll waren.
Die Rückfahrt war heiter und der Zug superpünktlich! Es waren zwei ausgefüllte Tage. „Man hatte den Eindruck, man wäre eine Woche weggewesen“, meinte ein Mitschüler beim Abschied.
Schülerinnen und Schüler der BK-Exkursion

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